Frauen EM 7´s Rugby Bosnien 19.5-21.5.2007 (Save as: Doc)
Mit dem letzten Aufgebot dass in Österreich zu Verfügung stand, da es einige Klubs vorziehen lieber keine Spielerinnen in das Nationalteam zu entsenden, sich keine oder niedrigere Ziele zu setzen und die Nationalmannschaft mit Spielerninnen nicht zu unterstützen, fuhr das Ö-Frauen National Team nach Bosnien. Der Stamm der Mannschaft, die ersten sieben, waren fix, aber da es an Ersatzspielerinnen fehlte, war unser Auftritt in Bosnien mehr als in Frage gestellt. 5 Spielerinnen des RC Donau bildeten wie immer den Stamm unserer Nationalmannschaft. Against all odds gelang es uns doch eine Mannschaft zu entsenden. Hier geht auch unser Dank an die Firma CITROËN ÖSTERREICH, Herrn Phillippe Narbeburu und Frau Krenn die uns einen 9 Sitzer für die Fahrt nach Zenica kostenlos zu Verfügung stellten.
Nach dem 9ten Platz im Vorjahr in Limoges, Frankreich und dem 10 Platz vor zwei Jahren in Prag rechneten wir uns doch Chancen aus, diese Leistungen zu überbieten, da unser Kapitän Renée Carmine-Jones (RC Donau), nach der Babypause, wieder die Mannschaft auf den Platz führte. Ebenfalls hatten wir unsere Dani Künzel (RFC Celtic) zurück, die im Vorjahr wegen ihrer Diplomarbeit, fehlte. Mit der Rückkehr dieser wichtigen Spielerinnen, stärkten wir unsere Mannschaft sehr.
Am Samstag den 19.5.2007 hatten wir gleich einen geschenkten Sieg, da die Slowakei nicht zum Turnier erschien. In unserem ersten Spiel ging es gegen Israel. Es war sehr knapp und stand bis Mitte der 2ten Hälfte 0-0. Dann zündete unsere Turboabteilung [Nr.5 Eva Weissenböck (RC Donau), 6 Dani Künzel (RFC Celtic), 7 Dani Harms(RC Donau)] die Raketen und es ging Schlag auf Schlag. Die herrvoragende Dani Künzel (RFC Celtic) legte den so wichtigen ersten Try. Endstand 19-0 für Österreich. 3 Tries und 2 conversions in 3 Minuten! Es folgte im nächsten Spiel gegen Luxemburg eine Rugby 7´s Demonstration. Österreich gewann 44-5 und legte 8 Tries! Unter der Führung von Renée Carmine-Jones (RC Donau) und einer toll aufspielenden Eva Weissenböck (RC Donau) legten wir einen Try nach dem anderen. Nach der Pause hatten unsere 2 Wechselspielerinnen Anais Taibi (Stade Viennois) und Kathy Lapin (RFC Celtic) auch die Chance zu spielen und boten ebenfalls eine überzeugende Leistung. Sehr stark spielten auch unsere Forwards; 1 Elina Todorova (RC Donau), 2 Catherine Teisset (RC München) und 3 Sonja Kahr (RC Leoben), die sowohl gegen Israel als auch gegen Luxemburg die Scrums dominierten und mit 4 Renée Carmine-Jones (RC Donau), unserem Scrum Half, fast alle Scrums zu unseren Gunsten entschieden. Im letzten Match des Tages wurde ohne grosse Mühe in einem mässig attraktiven Spiel, da die Spielweise des Gegners dies nicht zulies, Lettland mit 20-0 besiegt. Nach dem ersten Tag: 4 Spiele 4 Siege, 83-5 Punkte, Platz 1 in Gruppe A. Zum Gruppensieg fehlte nur noch ein Sieg gegen Moldawien, das zu diesem Zeitpunkt ebenfalls ungeschlagen war.
Dieses Duell um Platz 1 war das erste Match am Sonntag. Nach schwachem Beginn Österreichs führten die blutjungen und pfeilschnellen Mädchen aus Moldawien mit 10-0. Aber Österreich drehte das Spiel in der 2ten Hälfte um und gewann schliesslich klar mit 19-10. Gruppensieg! Semifinale gegen den Turnierfavoriten Finnland! In diesem Semifinale setzte es dann leider die erste Niederlage. Die fantastisch spielenden Finninnen waren klar überlegen und gewannen mit schnellen, flüssigen Kombinationen und sehr gutem Stellungsspiel klar mit 22-0. Im Spiel um Platz 3 ging es wieder gegen Moldawien nur diesmal hatte Moldawien mehr Glück und ging wieder in Führung, nur konnte Österreich diesmal nicht nachsetzen. Der Kräfteverschleiss war zu gross. Moldawien siegte mit 12-0. Einziger Highlight dieses Spiels war der Tackle des Turniers, von Kapitän Renée Carmine-Jones (RC Donau), die eine Gegenspielerin so tackelte, dass es das ganze Stadion von den Sitzen riss. Vollkommen legal und äusserst spektakulär. Rugby in Reinkultur! Schlussendlich Platz 4. Österreichs Frauen waren zuerst sehr enttäuscht, aber allmählich wurde Ihnen bewusst was Sie da enormes geleistet hatten: Gruppensieg, Semifinale Platz 4; dass gab es noch nie! 5 von 7 Spielen gewonnen, in den letzten beiden Jahren gewann man nur jeweils 2 Mal.
Unser Ziel, teilweise vorgegeben von BSO/Top Sport Austria, war sehr hoch angesetzt, uns mindestens auf Platz 5 hinaufzukämpfen. Das wir den 3ten Platz verloren, gegen eine Mannschaft gegen der wir schon gewonnen hatten und 4ter geworden sind, hätten wir uns im Traum nie gedacht. Stellt euch vor was geleistet werden könnte mit ein bisschen Unterstützung, finanziell für die Weiterentwicklung, mehr Nachwuchs und Spieleraufbau bei den Klubs und den nötigen Ernst bei allen Klubs die jetzigen Spielerinnen so auszubilden, dass Sie eventuell für das Nationalteam in Frage kommen könnten oder nur um das Niveau der Liga zu steigern.
„Wenn alle Klubs in Österreich Frauenrugby so ernst nehmen würde wie RC Donau, wer weiss wozu Österreich noch fähig wäre. Da dies aber nicht der Fall ist, liegt es an den Frauen vom RC Donau und ein paar Einzelkämpferinnen und ein paar Legionären, die Nationalmannschaft zu stellen. Wir hatten auch ein Nachwuchstalent mit, die 15 jährige Steffi Wusche aus Graz die mit Ihren jungen Jahren mehr Rugbyspirit hat als viele andere. RUFC Graz und WRC Innsbruck zogen es vor keine Spielerinnen der Nationalmannschaft zu Verfügung zu stellen. Dies ist zu akzeptieren. Wir werden doch niemand zwingen im Nationalteam zu spielen, es muss eine Ehre sein, Österreich zu vertreten. Wem dass nicht klar ist, hat im Nationalteam sowieso nichts verloren. Es gehört auch viel Training und Teamgeist dazu, und der stimmte bei unseren Frauen in Bosnien zu 100%. Es war wunderschön zu sehen wie sie sich für einander einsetzten. Diese Mannschaft mit der einen oder anderen Verstärkung wird noch weit kommen.“ Teammanager Constantin Carmine.
Die Mannschaft wurde tatkräftigt unterstützt von Herrn und Frau Malinsky, Herrn Szczepanski und Herrn Loncar von der Speditionsfirma Intereuropa - Schneider Peklar, dem grössten Spediteur in Südost Europa mit 2500 Angestellten und Sponsor des österreichischen Frauennationalteams. Wir bedanken uns recht herzlich für die super Unterstützung.
Es war ein unvergessliches Wochende für alle die dort waren, Österreich wurde vom Publikum angefeuert als wären Sie die Heimmannschaft. „Die Bosnier haben unser freundliches, immer lächelndes und faires Team ins Herz geschlossen. Es war aber natürlich auch unsere schnelle, flüssige Spielweise die das Publikum, speziell am Samstag begeisterte“ sagt Teammanager Constantin Carmine.
„Unseren Spielerinnen war nicht bewusst wieviel Potenzial in ihnen steckt bis sie bei dieser EM gemeinsam spielten“ sagt Teamcoach Renée Carmine-Jones.
In einem spannenden Finale schlug Finland Malta nach Overtime mit 10-5, trotzdem sie mit einer Spielerin weniger auskommen musste, die zu Unrecht ausgeschlossen wurde. Finnland kämpfte und siegte.
Der Endstand des Turniers:
1. Finnland
2. Malta
3. Moldawien
4. Österreich
5. Dänemark
6. Israel
7. Ungarn
8. Luxemburg
9. Serbien
10. Lettland
11. Bosnien
12. Slowakei
Österreichs Nr. 5 Eva Weissenböck (RC Donau) wurde ins All-Star Team des Turniers gewählt. Auch Nr. 7 Dani Harms (RC Donau) wäre nominiert gewesen, aber es gibt nur maximal eine Spielerin pro Team in diesem 7er All Star Team. „Gratulation an die beiden, die eine herrvoragende EM spielten.
Eva war sicher unsere beste Spielerin an diesem Wochenende“ sagt der Teammanager “aber da Rugby ein Teamsport ist gilt mein Lob der gesamten Mannschaft, den Ersatzspielern und den Betreuern Martin Sowa and Isaac Jones.“
Quick press release!
“Start Positionen” (+ Rugby Club):
1. Elina Todorova (Donau)
2. Catherine Teisset (München)
3. Sonja Kahr (Leoben)
4. Renée Carmine-Jones (Donau)
5. Eva Weissenböck (Donau)
6. Dani Harm (Donau)
7. Dani Künzel (Celtic)
Ersatzspielerinnen
8. Kathi (Celtic)
9. Anais (Stade Viennois)
10.Miriam Spinner (Donau)
Österreichs Frauen Rugby Nationalmannschaft schaffte bei der B-EM in Bosnien den sensationellen 4ten Platz. Nach Platz 9 im Vorjahr und Platz 10 vor 2 Jahren spielten Österreichs Frauen gross auf und gewannen Ihre Gruppe mit 5 Siegen aus 5 Spielen. Im Semifinale verlor Österreich gegen Turniersieger Finnland und landete schlussendlich auf dem 4ten Platz. Dies ist das beste Ergebnis aller Zeiten, trotzdem das Österreich nur mit einem Rumpfteam antrat.
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